Der Wechsel zu einem neuen Unternehmen geht für Arbeitnehmende stets mit einigen Unsicherheiten einher. Nicht selten überlegen es sich Bewerbende in letzter Minute noch einmal anders und machen einen Rückzieher, wenn die Zweifel an der getroffenen Entscheidung zu stark werden. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie Ihren Betriebsneulingen einen warmen Empfang in Ihrem Unternehmen bereiten.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie einsetzen können, um neuen Fachkräften den Wechsel zu Ihrem Betrieb emotional zu erleichtern und ihnen zu signalisieren, dass sie willkommen sind und wertgeschätzt werden.

Vorfreude aufbauen beim Preboarding

Schaffen Sie von Anfang an eine Verbindung auf emotionaler Ebene.

Mit Preboarding können Sie der neuen Fachkraft schon vor dem ersten Arbeitstag das Gefühl geben, Teil des Teams zu sein und so eine emotionale Bindung aufbauen. Das beugt eventuellen Unsicherheiten vor und bestärkt Ihren baldigen Neuankömmling in dem Gedanken, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. 

Versenden Sie beispielsweise eine Willkommens-E-Mail, die Informationen zum Unternehmen, dem neuen Team, zu Fort- und Weiterbildungen und/oder besonderen Benefits wie unternehmenseigenen Sportmöglichkeiten enthält. Auch Hinweise zum ersten Arbeitstag und zur Arbeitsumgebung können im Vorfeld bereitgestellt werden. So können sich künftige Fachkräfte bereits vorab gedanklich eingewöhnen und die Aussicht auf die künftigen Möglichkeiten und Vorteile erhöht die Vorfreude auf den neuen Arbeitsplatz.

Oder ist in der Zwischenzeit ein Firmen- oder Teamevent geplant? Wunderbar! Laden Sie den Betriebsneuling ein. Auch die Vernetzung in Business-Netzwerken wie Xing oder Linkedin schafft direkt ein Zugehörigkeitsgefühl. Je schneller sich neue Mitarbeitende als Teil des Unternehmens oder Teams fühlen, desto rascher erfolgt eine emotionale Bindung, die ein guter Schutzschild gegen eventuelle Zweifel darstellt. 

Auf den ersten Eindruck kommt es an

Wie sollten Sie das neue Team-Mitglied am ersten Tag empfangen?

Beim Start eines neuen Team-Mitglieds ist der erste Eindruck entscheidend. Daher sollten Sie sicherstellen, dass Sie Ihre neue Fachkraft herzlich willkommen heißen und ihr das Gefühl geben, jetzt schon Teil des Teams zu sein. Der erste Arbeitstag sollte später als regulär beginnen, damit sichergestellt ist, dass alle Abteilungsmitarbeitenden schon vor Ort sind. Idealerweise nimmt die Führungskraft den Neuling in Empfang. Bei einem gemeinsamen Kaffee kann die anfängliche Nervosität genommen werden, bevor es an die Vorstellung des Teams geht. Bei einer kurzen fachlichen Einführung durch die Team-Leitung können gegenseitige Erwartungen besprochen und der Verlauf der Einarbeitung erörtert werden. Das schafft vertrauenserweckende Transparenz und beseitigt frühzeitig mögliche Unsicherheiten.
Eine anschließende Führung durch einen Paten oder eine Patin ist eine gute Gelegenheit, sich mit dem Gelände vertraut zu machen und relevante Mitarbeitende (auch aus anderen Fachabteilungen) vorgestellt zu bekommen. Darüber hinaus können noch ausstehende administrative Aufgaben gemeinsam erledigt werden, was dem Onboardee eine wertvolle Hilfe sein wird.

Wichtig ist auch, dass das neue Team-Mitglied beim Mittagessen nicht sich selbst überlassen wird. Organisieren Sie, dass der Neuankömmling die Mittagspause in kollegialer Gesellschaft verbringen kann. Eventuell gibt es bereits Gruppen, denen man sich anschließen kann. Falls nicht, treffen Sie im Vorfeld eine Verabredung mit den Mitgliedern aus dem neuen Team.
Nachmittags ist die Aufregung verflogen, der Onboardee hat sich mit der neuen Umgebung vertraut gemacht und ist bereit, sich auf Einzelheiten zu konzentrieren. Ideal, für erste Einführungskurse, die Vorstellung des Produktportfolios usw. 

Zum Abschluss des ersten Arbeitstages sollte es ein Feedback-Gespräch mit der Führungskraft geben. Bei diesem können noch offene Fragen erörtert werden. Zudem lassen sich nun die Projekte und ersten Arbeitsziele der kommenden Monate besprechen. Wichtig ist auch, dass bereits jetzt die Planung und Terminierung regelmäßiger Austausch-Termine stattfindet. 

Übergang in die Orientierungsphase

Wie erreichen Sie eine erfolgreiche Integration?
Es ist wichtig, dass Onboardees von Anfang eingebunden werden, damit sie sich nicht „überflüssig“ fühlen. Nachdem der erste Arbeitstag erfolgreich gemeistert wurde, gilt es nun, den guten Eindruck weiter auszubauen, indem Sie relevantes Wissen strukturiert vermitteln.

In der ersten Arbeitswoche sollten Sie daher genauere Einführungen in Ihre Produkte oder Dienstleistungen einplanen. Auch Kenntnisse zu firmenspezifischem Wissen, wie etwa die Unternehmensgeschichte, Vision und Mission der Firma, die Organisationsstruktur sowie wichtige Prozesse, sollte der Betriebsneuling zeitnah erlangen.

Im weiteren Verlauf kann dem neuen Team-Mitglied der Fachbereich näher vorgestellt werden. Welche Ziele hat die Abteilung? Welche Verantwortlichkeiten und Prozesse sind wichtig und welche internen Kommunikationswege stehen zur Verfügung? Und schließlich bedarf es natürlich noch der Einarbeitung in das konkrete Aufgabengebiet.

Abgerundet wird die Orientierungsphase schließlich mit der Erklärung und Planung der Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von internen oder externen Schulungen, Workshops oder dem Besuch von Konferenzen. 

Fazit

Damit neue Mitarbeitende ihre Entscheidung, zu Ihrem Unternehmen zu wechseln, nicht kurzfristig wieder überdenken, ist es essenziell, ihnen frühzeitig das Gefühl zu geben, dass sie bei Ihnen willkommen sind und Wertschätzung erfahren. Durch gezielte Maßnahmen im Preboarding, am ersten Arbeitstag und in der anschließenden Orientierungsphase können Sie dazu beitragen, dass der Übergang zu Ihrem Unternehmen für Betriebsneulinge emotional stabil verläuft und sie sich schnell integrieren.

Der Aufbau eines Zugehörigkeitsgefühls, eine sorgsame Begleitung in der Anfangsphase und eine proaktive Einbindung in betriebliche Prozesse sind entscheidende Schlüsselfaktoren, um neue Fachkräfte frühzeitig emotional an das Unternehmen zu binden.