Beim Onboarding legen Arbeitgebende einen maßgeblichen Grundstein für den künftigen Erfolg der Zusammenarbeit mit ihren neuen Fachkräften. Neben der allgemeinen Mitarbeitendenzufriedenheit hat die Qualität dieses besonderen Abschnitts auch direkten und indirekten Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. Doch warum ist das so? Wir haben die betrieblichen Aspekte, auf die der Onboarding-Prozess Einfluss nimmt, einmal unter die Lupe genommen.

In diesem Beitrag informieren wir Sie, warum der Onboarding-Prozess für Unternehmen ökonomisch relevant ist und welche 5 wirtschaftlichen Faktoren im direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Qualität der Einarbeitungsphase stehen.

 

Faktor #1: Produktivität

Der erste Faktor für die besondere Relevanz des Onboarding-Prozesses liegt mehr oder weniger auf der Hand: Das Ziel der Einarbeitung ist es, neue Mitarbeitende für den produktiven Einsatz im Unternehmen vorzubereiten, sodass sie zum wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs beitragen können. Somit ist das Interesse groß, diesen Punkt frühzeitig zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um die Produktivität der Onboardees selbst, sondern auch weitere in den Onboarding-Prozess involvierte Schlüsselpersonen (etwa Vorgesetzte, mit der Einarbeitung beauftragte Angestellte etc.). Diese investieren bis dahin nämlich ebenfalls kostbare Zeit in das Onboarding der neuen Kollegschaft, in welcher sie für ihren eigentlichen Tätigkeitsbereich nicht zur Verfügung stehen.

Dabei ist trotz des Zeitdrucks auf eine ausreichende Qualität bei der Einarbeitung zu achten. Denn niemandem ist geholfen, wenn die Onboarding-Phase zwar kurzgehalten wird, dies aber letztlich dazu führt, dass neuen Mitarbeitenden wichtige Kenntnisse für eine reibungslose und hochwertige Arbeitsleistung fehlen.

 

Das Gute: Eine hochwertig ausgestalteter Onboarding-Prozess kann dazu beitragen, dass sich dessen Dauer durch gesteigerte Effizienz reduzieren lässt.

 

Eine Frau besucht über einen Laptop die lisci Plattform.

Faktor #2:
Qualität der Leistung

Wie schon erwähnt ist eine gute Einarbeitung wichtig, um die Qualität der späteren Leistung der Betriebsneulinge zu fördern. Denn egal, welche Erfahrung oder welches Vorwissen neue Mitarbeitende mitbringen: jede neue Position bzw. jeder Wechsel in ein neues Unternehmen ist damit verbunden, dass man sich mit neuen Prozessen sowie individuellen Gegebenheiten vertraut machen muss. 

Darüber hinaus kann ein vernachlässigter Onboarding-Prozess dazu führen, dass die neue Fachkraft sich nicht ausreichend abgeholt führt, was zu unerwünschten Nebeneffekten wie Frustration – und in dessen Folge wiederum zu mangelnder Motivation – führen kann. Zudem ist es für neue Mitarbeitende spürbar, wenn es ihnen an wichtigen Informationen mangelt, die zum Erreichen einer guten Arbeitsleistung erforderlich sind. Die Verantwortung für diese Informationslücke schreiben sie aber womöglich nicht dem Arbeitgebenden, sondern (unbewusst) sich selbst zu. So kann es passieren, dass selbst hochqualifizierte Mitarbeitende ein ungenügendes Selbstvertrauen in die zufriedenstellende Ausübung ihrer neuen Rolle entwickeln.
All diese Komponenten wirken sich auf die Qualität der Leistung aus, welche letztlich einen direkten Einfluss auf den betrieblichen Erfolg des Unternehmens hat.

 

Eine Gruppe aus vier Menschen steht beisammen zum Gespräch. Eine Gruppe aus vier Menschen steht beisammen zum Gespräch.

 

Faktor #3: soziale Integration

Ein gutes Onboarding ist auch aufgrund sozialer Aspekte wichtig. Dies mag augenscheinlich zunächst wenig mit betrieblichen Interessen korrelieren, hat aber dennoch einen direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Leistung eines Betriebs. Denn wenn neue Mitarbeitenden von Anfang an eine gute soziale Integration erfahren, steigert das ihre Identifikation und Sympathie mit dem arbeitgebenden Unternehmen. Dies wiederum sorgt für eine verstärkte Motivation.

Zudem wird durch eine gute soziale Integration das Teamgefühl der Mitarbeitenden gefördert. Und dieses sorgt für gut eingespielte Abläufe, einen zielführenden Informationsfluss, gegenseitige Hilfsbereitschaft und beeinflusst somit positiv das Ergebnis der Arbeitsleistung.

 

Faktor #4: Mitarbeitendenbindung

Eine Frau und ein Mann betrachten gemeinsam etwas auf einem Tablet.

Zahlreiche Statistiken beweisen, dass die Qualität des Onboarding-Programms im direkten Zusammenhang mit der Mitarbeitendenbindung steht.

Im Schnitt verlassen 20 % der Arbeitnehmenden ein Unternehmen innerhalb der ersten 45 Tage, wenn die Einarbeitungsphase für sie mit Enttäuschungen verbunden ist. 5 % der Betriebsneulinge beenden sogar schon am ersten Tag die Zusammenarbeit, wenn sie diesen als „katastrophal“ empfinden.

 

Und jede Kündigung hat negative wirtschaftliche Konsequenzen für das Unternehmen. Neben den Opportunitätskosten aufgrund der unbesetzten Stelle entstehen (erneute) Recruiting-Ausgaben. Dabei belaufen sich die durchschnittlichen Kosten zur Neubesetzung einer Stelle auf insgesamt 50 % bis 150 % des Jahresgehalts der offenen Position. Gerade bei vermehrter Neueinstellung oder bei Anwerben hochbezahlter Fachkräfte kann dies den Cost per Hire für einen Betrieb schnell in die Höhe treiben.

Wirken Sie dem effektiv mit einem hochwertigen Onboarding-Programm entgegen, um Ihren Betriebsneulingen ab Tag eins ein gutes Gefühl zu geben. So fördern Sie eine stabile Bindung zwischen Ihren Fachkräften und Ihrem Unternehmen und können langfristig Ihre Rekrutierungsausgaben senken.

 

Faktor #5: Image als Arbeitgebendenmarke

Unternehmen können ihre Rekrutierungskosten indirekt senken, wenn sie sich ein positives Image als Arbeitgebendenmarke aufbauen. Auch hierauf hat ein guter Onboarding-Prozess einen gewissen Einfluss. Denn zufriedene Mitarbeitende sind die besten Botschafter für ihre Arbeitgebenden. Und insbesondere in den ersten Wochen nach einer Neueinstellung wird das direkte Umfeld der Betriebsneulinge (Familie, Freundeskreis, die ehemalige Kollegschaft etc.) sich interessiert zeigen und umfassend über die gemachten Erfahrungen informiert.

Fällt der Erfahrungsbericht mangelhaft aus, wird sich das in den Köpfen verankern und auch weiteren Kontakten zugetragen. So können Unternehmen schnell in Verruf kommen, was das Recruiting herausfordernder macht. Schließlich möchte niemand für einen Betrieb arbeiten, der bereits negativ im Umgang mit neuen Angestellten aufgefallen ist.

Die Investition in ein gutes Onboarding-Programm kann sich somit auch aufgrund dieser Begleiterscheinung durch mögliche Einsparungen beim Recruiting bezahlt machen. Denn mit einem guten Image braucht es weniger aktivierende Maßnahmen, um Jobsuchende und Bewerbende von sich zu überzeugen.


Fazit

Ein hochwertiger Onboarding-Prozess ist für Unternehmen aus vielen wirtschaftlichen Aspekten erstrebenswert. Dabei sind die eingesparten Kosten durch eine mögliche Verkürzung der Onboarding-Dauer nur der offensichtlichste Faktor. Auch der soziale Aspekt birgt beispielsweise nicht zu vernachlässigende Konsequenzen für die Profitabilität der Betriebsführung.

Investieren Sie daher in ein gut ausgestaltetes Onboarding-Programm, um Ihre neuen Mitarbeitenden zu bester Leistung zu befähigen, die Produktivität in Teams und Abteilungen zu fördern, Ihre Kosten fürs Recruiting zu senken und von ihren zufriedenen Angestellten als wertvolle Markenbotschafter zu profitieren.

 

 

Themen: Onboarding
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